Neues Forschungs­projekt gestartet

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Im Januar 2016 ist ein Forschungsvorhaben gestartet, mit dessen Hilfe ein innovatives biologisches Abwasserreinigungssystem mit funktionsdifferenzierten Biofilmreaktoren (IBAS) zur Anwendungsreife entwickelt werden soll.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bewilligte im Januar 2016 im Rahmen des Förderprogramms KMU-innovativ ein Forschungsvorhaben, mit dessen Hilfe ein innovatives biologisches Abwasserreinigungssystem mit funktionsdifferenzierten Biofilmreaktoren (IBAS) zur Anwendungsreife entwickelt werden soll. Das Vorhaben wird von der WTE Wassertechnik GmbH, Essen, gemeinsam mit der MARTIN Membrane Systems AG (MMS), Schwerin, dem Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft (FIW), Aachen, und der Abwasserreinigung Dietzenbach GmbH (adg) als assoziiertem Mitglied auf der Kläranlage der Stadt Dietzenbach durchgeführt. Die Projektlaufzeit endet im Januar 2018. Das Projektvolumen beträgt 900.841 €.  Die Fördersumme des BMBF beläuft sich auf 635.962 €.

Hauptziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines innovativen Verfahrens zur weitgehenden Stickstoffelimination. Die Innovation besteht in zwei Neuentwicklungen. Zum einen wird ein neuartiger Schlammspiegelreaktor als vorgeschaltete Denitrifikationsstufe eingesetzt, der einen suspensarmen Ablauf liefert. Zum andern werden in verschiedenen Teilen belüfteter Reaktoren differenzierte Trägermaterialien eingebracht, die erstmals eine weitgehende Separation von heterotrophen und autotrophen Mikroorganismen ermöglichen.

Die erwarteten wesentlichen Vorteile von IBAS gegenüber üblichen Modifikationen des Belebungsverfahrens betreffen geringere Investitionskosen, einen geringeren Flächenbedarf und deutlich reduzierte Energiekosten. Es ist davon auszugehen, dass sich nach Abschluss des Forschungsvorhabens die neue verfahrenstechnische Konzeption von IBAS sowohl für neue als auch für zu erweiternde bzw. zu erneuernde kommunale und industrielle Kläranlagen weltweit anbietet.